Version 3.03 – Komplette Verwandtschaftstafel
Kurz vor Jahresende bringt Ahnenblatt noch ein großes Update und eine Funktion, auf die viele Anwender schon seit Jahren sehnsüchtig gewartet haben: eine komplette Verwandtschaftstafel!
Endlich ist es nun möglich alle eingegebenen Verwandte in einer gemeinsamen Tafel darzustellen ohne dass Personen fehlen. Dazu gibt es einen neuen Stil „komplette Verwandtschaftstafel“ in allen drei Tafelarten (Ahnentafel, Stammtafel, Sanduhr).
Da dieser neue Tafelstil auch sehr viel „Frustpotential“ in sich birgt, hier auch gleich die Grenzen dieser neuen Funktionalität:
(1) Ahnenblatt verzichtet aus Gründen der Übersichtlichkeit weiterhin darauf, dass sich Linien überkreuzen. Verwandtschaftliche Beziehungen wären dann einfach nicht mehr nachvollziehbar und der Sinn einer grafischen Darstellung wirkungslos. Um dennoch alle Personen darzustellen, werden nun Personen gedoppelt. Sind die Eltern einer Person nicht mehr darstellbar, dann wird diese Person mit Ihren Eltern an den Rand der Tafel gesetzt und die doppelte Person mit einer gleichen kleinen zusätzlichen Zahl markiert. Dieses Verhalten gab es in wenigen Ausnahmefällen bereits bei den bisherigen Tafeln und kommt bei der kompletten Verwandtschaftstafel nun wesentlich häufiger vor (in der Statuszeile der Tafelvorschau sieht man dann den Text „x Person in Tafel [y Rahmen]“).
Um nun doppelte Personen nun noch besser zu erkennen und die jeweiligen „Pärchen“ besser zu finden, wird die Nummerierung der doppelten Personen prägnanter dargestellt. Die Zahl erscheint nun innerhalb eines kleines „Tropfens“. Damit ist nicht nur die Zahl besser zu erkennen, sondern die „Spitze“ des Tropfens zeigt in die Richtung, in der die gleiche Person mit gleicher Nummer zu finden ist. In der Regel ist das in gleicher Generation – muss aber nicht immer so sein.
(2) Dargestellt werden immer nur alle miteinander verwandte Personen. Idealerweise sind zwar alle Personen einer Ahnendatei untereinander verwandt, aber vielleicht sind doch mal einzelne Personen oder Personengruppen eingegeben worden, deren Verwandtschaft zu den übrigen Personen zwar sehr wahrscheinlich, aber noch nicht wirklich erwiesen ist. Diese werden dann nicht in der Tafel erscheinen. Wenn man Pech hat, wählt man gar eine Startperson der kleineren Gruppe aus, wird der Großteil der Personen nicht erscheinen.
Solche miteinander verwandte Personengruppen nennt man im Allgemeinen auch „Inseln“. Um überhaupt zu erkennen, dass die eigene Ahnendatei mehrere Inseln enthält, gibt es nun die neue Funktion „Extras / Inseln zeigen…“. Es erscheint ein Dialog, in dem die einzelnen Inseln als auch die enthaltenen Personen aufgeführt werden. Von dort aus kann man einzelne Personen aufrufen und auch mit der Option „geschlossene Personengruppe“ (analog zur gleichnamigen Option in der Volltextsuche) die Navigation auf die Personen der gemeinsamen Insel beschränken.
(3) Die gewählte Startperson bestimmt auch immer die „Startgeneration“. Bei einer Ahnentafel im Stil „komplette Verwandtschaftstafel“ werden keine Personen aus Generationen die vor der Startperson liegen dargestellt. Genauso verhält es sich bei der Stammtafel. Abhilfe kann dabei die Sanduhr bringen. Idealerweise startet man daher eine Ahnentafel mit einer Person aus der jüngsten und eine Stammtafel mit einer Person aus der ältesten Generation.
Um die ideale Startperson einfacher zu finden, wurde die Funktion „Person vorschlagen…“ (im Auswahldialog des Probanden einer Tafel) erweitert, so dass beim ausgewählten Stil „komplette Verwandtschaftstafel“ (und nur dann!) eine Person aus jüngster bzw. ältester Generation vorgeschlagen wird. Zu beachten ist, dass bei einer Sanduhr der Button „Person vorschlagen…“ weiterhin nicht vorhanden ist, da hier automatisiert kein sinnvoller Vorschlag möglich ist.
Der Personenvorschlag bezieht sich immer auf die im Auswahldialog bereits markierte Person, d.h. man bekommt immer die älteste bzw. jüngste Person der gleichen Insel vorgeschlagen.
Dadurch wird man vielleicht häufiger mal Ahnen- oder Stammtafeln mit Startpersonen erstellen, die weniger im Fokus der eigenen Familienforschung stehen, nur weil diese der jüngsten oder ältesten Generation angehören. Dementsprechend wird die automatisch generierte Tafelüberschrift immer weniger passen. Man wird häufiger mal in den Optionen einen eigenen Text für die Tafelüberschrift hinterlegen oder diese gänzlich ausblenden.
(4) Durch die Darstellung aller Personen wird nun oftmals ein Vielfaches an Personen in einer Tafel dargestellt wie sonst üblich. Gerade wenn man alle Personen mit Bildern oder auch nur Standarprofilbildern darstellt, wird auch ein Vielfaches an Rechenleistung benötigt. Dadurch ist, abhängig vom Rechner, die Bedienung der Tafelvorschau (z.B. das Rein- und Rauszoomen) unter Umständen etwas schwerfällig und langsam.
Da solche große Tafeln in der Regel wesentlich breiter als hoch sind, gibt es jetzt in der Tafelvorschau einen neuen Button für die Einstellung auf die passende Fensterhöhe. Das ist dann wesentlich schneller, als manuell ein Zoomen auf die richtige Höhe zu erreichen.
Daher wird beim Erstellen einer Tafel einer größeren Personenzahl (aktuell bei mehr als 1000 Personen) eine Nachfrage erscheinen, ob die Tafelerstellung wirklich durchgeführt werden soll und falls es noch ungespeicherte Änderungen in den Familiendaten gibt, ob diese vor Erstellung der finalen Tafel abgespeichert werden sollen.
(5) Tafeln können jetzt wesentlich größer werden. Das liegt an der Darstellung aller Personen beim Stil „komplette Verwandtschaftstafel“, aber auch daran, dass man nun auch durchgängig gerade Verbindungslinien zwischen den Generationen durch die neue Funktion der Linienführung (Maximaler Schrägegrad der Linien: 0, zu finden in den Optionen unter „Drucken / Tafeln“) erreichen kann. Bislang führte die sehr kompakte Tafeldarstellung in Ahnenblatt häufig zu vielen eng beieinander liegenden Verbindungslinien, die nur schwer nachzuvollziehen waren.
Die Größe der Gesamttafel sieht man in der Tafelvorschau in der Statuszeile angezeigt. Bei einer Breite der Personenrahmen von nur 40 mm erreicht man schnell eine Tafelbreite von mehreren Metern.
Beim Speichern im PDF-Format, was für den Ausdruck bei einer Druckerei immer die erste Wahl sein sollte, wird nun auch häufiger der Hinweis kommen, dass die Tafel dafür verkleinert werden muss. Das PDF-Format hat in der in Ahnenblatt verwendeten Version eine Beschränkung auf ca. 5 Meter jeweils in Höhe und Breite. Das Verkleinern der Gesamttafel wird dann durch eine kleinere Größe der einzelnen Personenrahmen erreicht. Das war auch bislang so – kann nun aber bei einem größeren Personenbestand wesentlich häufiger vorkommen, wenn nicht sogar zum Standard werden.
Abhilfe kann eventuell eine Anpassung des „Maximalen Schrägegrades“ bieten. Erhöht man den Schrägegrad (möglich sind Werte von 0 bis 9), so bestimmt man quasi die maximale horizontale „Entfernung“ die zwei mit einer Linie verbundenen Personen unterschiedlicher Generationen haben dürfen. Je nach Tafel ergibt sich die Regel: je schräger die Verbindungslinen, desto kleiner die Gesamttafel.
Die „komplette Verwandtschaftstafel“ ist eine schöne Ergänzung, die gerade bei kleinen Familien eine sinnvolle und übersichtliche Darstellung aller Personen erlaubt.
Es gibt aber noch weitere neue Tafel-Funktionen, die eine ansprechendere Darstellung erlauben.
Tafeln wirken umso schöner, je einheitlicher die Darstellung der Personen ist. So verwendet Ahnenblatt grundsätzlich eine gleiche Größe aller Personenrahmen und innerhalb der Rahmen eine nahezu gleiche Schriftgröße (einzelne Ausreißer sollen dabei nicht die gesamte Optik ruinieren).
Bislang wurden aber die Bilder in unterschiedlichen Formaten dargestellt, da selten die eingefügten Profilbilder das gleiche Seitenverhältnis besitzen. Durch die neue Option „quadratisch“ (zu finden in den Optionen unter „Drucken / Tafeln / Bilder“) wird von allen Bildern ein von der Größe optimaler quadratisch Ausschnitt dargestellt. Eine weitere neue Option „mit Rand“ zeichnet einen Rand in Farbe und Dicke der sonstigen Verbindungslinien um alle Bilder. Das sieht insbesondere bei einer Darstellung der Bilder außerhalb (also oberhalb) der Personenrahmen wesentlich besser aus.
Auch besonders ansprechend wirken Tafeln, die nur aus einem Profilbild und einem minimalistischen Text bestehen. Dazu gibt es jetzt im Dialog „Erstellen einer Tafel“ unter dem Reiter „Daten“ die neuen Auswahlen „Kurzname (einzeilig)“ und „Lebensdaten“. Wählt man alle übrigen Daten ab, so hat man nur zwei Zeilen Text mit einem Vornamen und dem Nachnamen in der ersten Zeile und Geburts- und Sterbedatum in der zweiten Zeile. Die vorhandene Option „nur Jahreszahl“ erlaubt zusätzlich die Reduzierung auf die Jahreszahlen.
Weiterhin neu, weil auch von vielen Anwendern oft gewünscht, ist eine optionale Fußzeile, die sich unterhalb einer Tafel einblenden lässt (in Optionen unter „Drucken / Tafeln“). Dabei hat man die Wahl folgender Details: Datum, Uhrzeit, Personenzahl, Dateiname und Programmversion. Speichert man eine Tafel mit Fußzeile im PDF-Format ab, kann man noch zu einem späteren Zeitpunkt Aussagen über den Inhalt und die Erstellung ersehen.
Auch neu ist die Möglichkeit kinderlose Partnerschaften in Tafeln zu kennzeichnen. Damit sind nicht per se alle Partnerschaften gemeint, bei denen keine Kinder hinterlegt sind, sondern nur die, bei denen explizit bekannt ist, dass diese keine weiteren Kinder haben und sich somit eine weitere Nachforschung erübrigt. Dazu gibt es eine neue Option „als kinderlos markierte Partnerschaften kennzeichnen“ (zu finden in den Optionen unter „Drucken / Tafeln“), die mit der ebenfalls neuen Option „kinderlos“ im Eingabedialog einer Person bei einer Partnerschaft unter „Sonstiges“ (im vollständigen Eingabemodus unter dem Partnerereignis „Allgemein“) korrespondiert. Die Kennzeichnung selbst besteht lediglich aus einer dickeren Partnerschaftslinie.
Ansonsten wurden viele Kleinigkeiten geändert. So wurden die Standardfarben im Navigator etwas gefälliger gewählt, Fehler in Übersetzungen korrigiert, eine Nachfrage implementiert, ob bei Neuanlage einer Person dessen Eingabedialog direkt aufgerufen werden soll, kleinere Verbesserungen im GEDCOM-Import umgesetzt und noch einges mehr.
Wer nicht warten will, bis Ahnenblatt die neue Version von sich aus anbietet: über „? / Nach Update suchen…“ lässt sich ein sofortiges Update auf die neue Version durchführen.
Wer noch mit der kostenlosen 2er Version arbeitet oder gar eine ganz andere Software verwendet und die neuen Funktionalitäten einmal testen möchte: den Download der kostenlosen Demo-Version gibt es hier.